Artenvielfalt im Februar

Artenvielfalt im Garten Februar

Schon Ende Januar beginnen die Schneeglöckchen zu blühen, wenn dann im Februar die Krokusse,

Hier geht es weiter…

der Winterling, Narzissen, Lerchensporn, Blaustern, Gartenprimel und die ersten Wildtulpen dazukommen, ist das für die Insektenwelt der Startschuss für ihre Auftritte im Garten.

Das zeigt die Bedeutung der Zwiebel-und Knollenpflanzen für das Nahrungsangebot an die Insekten in den ersten Monaten des Jahres.

Viele Zwiebelpflanzen gedeihen recht gut im Gras, auch unter Bäumen und Sträuchern. Denn als sogenannte Frühblüher entwickeln sie sich bereits bevor die Gehölze ihre Blätter ausgebildet haben und nutzen so das Sonnenlicht, das durch die unbelaubten Äste dringt.

Einige besonderen Insekten, die im Februar dieses Nahrungsangebot nutzen, möchte ich im folgenden darstellen.

Zu den ersten Frühlingsboten im Garten gehört der Zitronenfalter (Gonoptryx rhamni), der durch in seine Körperflüssigkeit eingelagertes Glycerin ein körpereigenes Frostschutzmittel besitzt. So kann er den Winter fast ungeschützt unter Blättern, im Efeu oder zwischen Baumrinde verbringen.

Bei den ersten Sonnenstrahlen sind sowohl die intensiv gelb gefärbten Männchen als auch die blassgelben Weibchen bei der Nektaraufnahme an den verschiedenen Pflanzen zu beobachten.

An sonnenexponierten, geschützten Stellen kann man den Zitronenfalter am Vormittag sehen ,er wärmt sich auf,um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das nutzt auch eine 6-8mm große Zwergsandbiene (Andrena minitula) aus, die hier ihren Platz an der Sonne findet.

Auch der bereits im Januar Kurz aufgetauchte Admiral (Vanessa atalanta ) nutzt das Nahrungsangebot von Schneeglöckchen und Krokus.

Nicht im Garten zu übersehen ist die durch ihren metallisch-schwarz glänzenden Körper und die violett-irisierenden Flügel auffallende Blauschwarze Holzbiene (Violettflügelige Holzbiene, Xylopa violacea).Sie wird oft für eine Hummel gehalten, ist aber mit einer Körperlänge von bis zu 28 mm die größte einheimische Wildbiene. Die Männchen, erkennbar an den leicht geknickten und orange geränderten Fühlerenden, sind schon im Februar aktiv. Sie haben wie die etwas später erscheinenden Weibchen den Winter als erwachsene Insekten in geschützten Stellen verbracht.

Die Blauschwarze Holzbiene besucht im Februar alle geöffneten Blüten im Garten.

Die Weibchen legen ihre Nistzellen gerne in morschem Holz an, in das sie mit ihren kräftigen Kiefern bis zu 30 cm lange Röhren bohren, daher auch der deutsche Name.

 

 

Die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor) ist die erste der im Garten erscheinenden Sand- oder Erdbienen. Sie legen ihre Nester im Boden an daher der Name, später dazu mehr.

Zuerst treten die ganz schwarz behaarten Männchen auf, die der Art namengebenden Weibchen mit einem schwarzen Kopf und einem braun gefärbten Brustbereich und Hinterleib erscheinen etwas später. Sinn dieser schon in der Brutröhre vorgegebenen Reihenfolge des Schlüpfens ist, dass die Weibchen sofort nach dem Schlüpfen von den bereits auf sie wartenden Männchen befruchtet werden und so in der kurzen Lebensperiode sofort mit dem Brutgeschäft beginnen können.

Die Zweifarbige Sandbiene stellt keine besonderen Ansprüche an Lebensraum und Nahrungsangebot. Sie ist nicht gefährdet und häufig in Gärten zu sehen. Allerdings kann sie mit Nisthilfen wie sie die sogenannten Insektenhotels bieten, nichts anfangen.

Wie ca. 80% unserer einheimischen Wildbienen nistet sie in selbstgegrabenen Erd- oder Lehmnestern, die bis zu einen Meter tief in der Boden gehen können. Wer also etwas für diese Wildbienen im Garten tun möchte, sollte darauf achten, dass genügend locker bepflanzte Stellen im Garten vorhanden sind, ein dichter Rasen macht das Anlegen von Nestern für diese Insekten unmöglich. An einer solchen Stelle im Rasen, zwischen den Blattrosetten von Ferkelkraut, Gundermann und Berufskraut konnte ich das Weibchen einer Zweifarbigen Sandbiene beim Brutgeschäft beobachten. Durch das Ausgraben der Brutröhre entsteht ein kleiner Erdhaufen um den Nesteingang. Nach dem Bestücken mit Pollen und der Eiablage wird das Nest wieder verschlossen.

Gerd Crocoll

Vorstellung von Gerd Crocoll

Hier gehts es zur Artenvielfalt im Januar