Reise Magnolienfreunde

von Dr. Markus Phlippen
Nachdem die Reise pandemiebedingt zwei Jahre abgesagt wurde, konnten die Erwartungen der Magnolia Society International gar nicht hoch genug sein….
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– und sie wurden erfüllt. Zunächst war es Mitte März noch fraglich, ob die urzeitlichen Bäume überhaupt rechtzeitig ihre Blütenpracht präsentieren, doch wir kamen genau zur richtigen Zeit. Wir, das sind ca. 50 Mitglieder der internationalen Magnoliengesellschaft, Reiseorganisator Thomas Kalb und Reiseleiter Dr. Markus Phlippen. Alle zwei Jahre führt es den harten Kern der weltweit organisierten Magnolien-Liebhaber in ein anderes Land, um die dortigen Magnolien zu begutachten. Dieses mal also Parks und Gärten in Deutschland. Unsere Teilnehmer stammten aus 10 verschiedenen Ländern mit Schwerpunkt USA. Reisesprache war Englisch.

Die erste Woche führte uns vom Botanischen Garten Rombergpark mit vielen Zwischenstationen bis zum Frankfurter Palmengarten. Um es gleich zu verraten – die Begeisterung war vom ersten Tag an gesetzt. Die Magnoliensammlung im Botanischen Garten Rombergpark Dortmund ist noch im Aufbau, die Bäume entsprechend jung. Aber sie ist auf dem Weg die deutsche Nationalsammlung zu werden. Bestückt wurde sie vom wichtigsten deutschen Magnolienhändler Michael Gottschalk, der selber mit seiner Gärtnerei „Lunaplant“ Ende der Woche ebenfalls ein Etappenziel unserer Reise werden sollte.

 

Von Dortmund führte uns die Reise über die Zwischenetappe „Weltkulturerbe Kölner Dom“ mit exklusiver Führung zum Forstbotanischen Garten Köln, der auch unter Einheimischen immer noch als Geheimtipp gilt. Verteilt im großen Park haben wir zahlreiche fantastisch blühende Magnolienschätze entdeckt. Am folgenden Tag besuchten wir nach einem Rundgang durch den 250 Jahre alten Park auf Schloss Dyck am Niederrhein gleich die erste Produktionsbaumschule für Magnolien in Lottum, NL. Bei der Boomkwerkerij Piet Vergeldt findet man die Schätze, die in den kommenden Jahren als Geheimtipp in den Handel kommen werden. Kein Wunder, dass das Herz der Magnolien-Liebhaber hier Sprünge machte. So verfiel auch der Reiseleiter spätestens ab dem zweiten Tag dem Magnolienfieber.

Bis zum Ende der ersten Woche standen schließlich noch fantastische Gärten auf dem Plan. Darunter das private Arboretum Park Härle in Oberkassel bei Bonn, dessen Leiter Michael Dreisvogt mit einer überaus humorvollen Führung die gesamte Gruppe in seinen Bann gezogen hat. Nach dem Beethovenhaus in Bonn wurde auch der ehrwürdige Botanische Garten der Universität Bonn besucht. Diskussionen über die richtige Beschriftung botanischer Arten eingeschlossen. So muss es sein unter passionierten Botanikern.

 

Nach einem Besuch der mittelalterlichen Marksburg und einer romantischen Schifffahrt durch das zum Weltnaturerbe zählende Rheintal zwischen Koblenz und Rüdesheim erreichten wir die hessischen Magnolienstandorte genau zum Höhepunkt der Blüte. Erstes Ziel war die Magnoliengärtnerei „Lunaplant“, wo einmal mehr seltene Schätze zu entdecken waren. Den krönenden Abschluss der ersten Woche bildete schließlich der Frankfurter Palmengarten mit seinen alten in Vollblüte stehenden Magnolienbeständen. Als I-Tüpfelchen konnte noch ein gerade aufblühender Amorphophallus titanum als größte Blüte der Welt im Tropenhaus bewundert werden. Die Gruppe war sich einig, dass Deutschland bislang mit die meisten botanischen Highlights aller gemeinsamen Reisen zu bieten hatte.