Die Landschaften Costa Ricas
Reisebricht Costa Rica von Christoph Laade
Auch wenn das Land im Herzen Mittelamerikas recht klein ist, birgt es doch eine große Fülle unterschiedlicher Lebensräume.
Costa Rica, die „reiche Küste“ liegt zwischen dem 8 und dem 11 nördlichen Breitengrad in der tropischen Zone.
Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen im Tiefland variieren zwischen 20 und 35 Grad. Der zentrale Bergrücken erreicht Höhen bis zu 3500m. Auch die Bergregionen sind fast durchgehend frostfrei. Hier kann es nachts auch mal auf 2 Grad absinken und über Tag max. 25 Grad betragen.
Der zentrale Bergrücken fängt die Wolken des Pazifik und der Karibik ab. In dieser Region kann bis zu 8000 l Wasser im Jahr abregnen, wodurch zahlreiche Flüsse gespeist werden. In den tiefer gelegen Regionen sind im Jahr um die 4000 mm Wasser / m² zu erwarten, die 5- fache Menge eines guten Regenjahres in Deutschland.
Das Tiefland und die Höhenrücken werden landwirtschaftlich genutzt, wobei viele, tief in die Umgebung eingeschnittene Flüsse nur selten großflächigen Landbau zulassen. 30 % des Landes ist dem Schutz der Natur vorbehalten. Während der Fahrt besuchen wir verschiedene Forschungsstationen. Gut ausgebildete Führer bringen einem die Schönheit, den Reichtum aber auch die Anfälligkeit der Natur nah.
Entlang der Bergrücken gliedern sich folgende Landschaftsbereiche
Karibisches Tiefland im Osten – Wunderland Regenwald
In üppigen Regenwäldern besuchen wir den Cinco Ceibas Regenwald mit imposanten 58m hohen Ceiba Bäumen und die Forschungsstation La Selva mit einem Virgin Rainforrest, also einem unberührten Regenwald. Faszinierend ist die Vielfalt der Pflanzen und Tiere, die ein einziger großer Baum beherbergt. Ein Baum ist hier eine Wohnanlage mit vielfachen Beziehungen. Keiner schafft es allein – zusammen sind sie stark! Örtliche Führer beleben mit ihren Erklärungen unsere Eindrücke und weisen auf Affen, Vögel und Ameisen. Brüllaffen lassen nachdrücklich hören wer hier eigentlich das Sagen hat, Aras halten dagegen. Bisweilen kreuzt ein Pecari, ein Tapir, der an ein kleines Wildschwein erinnert den Weg. Übernachtung in Lodges am San Carlos Fluss. Bunte Vögel und die Kaimane im Hotelsee bleiben unvergesslich.
Zentrales Bergland und Hangregionen – Bunte Vogelwelt
Um die Hauptstadt San Jose und das religiöse Zentrum Cartago erheben sich die durch Vulkanismus und Plattentektonik entstandenen Berge der Zentralen Cordillieren. Im Norden besuchen wir die Region um den perfekten Vulkan Arenal mit zwei rauschenden Wasserfällen.
Übernachtung mit Vulkanblick im Nationalpark Arenal.
Südlich von Cartago muss unser kleiner Bus erheblich arbeiten um den Bergsattel auf 2800m Höhe zu meistern. Unser Ziel ist ein unscheinbares Restaurant in dem wunderbare gegrillte Regenbogenforellen serviert werden.
Wir lassen den Fisch allerdings kalt werden, da wir den sagenumworbenen Vogel Quetzal beobachten können. Wir negieren fast die unzähligen Kolibris, Finken und Spechte, die die Wirtin mit Bananen angelockt hat.
Wir übernachten im Tal der Saverne, die Richtung Pazifik nach Westen entwässert.
Nebelwald
Unsere Lodges sind auf 2200m Höhe. Nachts kann die Temperatur auf unter 5Grad sinken.
Bei einem Morgenspaziergang wird der Name Nebelwald deutlich: Dichte Nebelschwaden erheben sich aus den Wäldern. Eindrucksvoll ist auch hier die Pflanzenwelt. Die Bäume sind auch hier bewachsen von anderen Pflanzen. Die Zahl der Bromelien ist jedoch deutlich beschränkt. Farne, Lebermoos und dichte Pelze von Moosen bestimmen das Bild. Graue Flechten umhüllen die oberen Zweige mancher Bäume, deren Früchte uns bekannt erscheinen. 80% der immer noch stattlichen Bäume sind Eichen. Die Nebelwälder sind zwar artenärmer als die tropischen Regenwälder. In den abgelegen Tälern und Bergen haben sich jedoch viele Arten entwickelt, die nur hier vorkommen.
Gärten um das Lodge
Die Wirte der Lodge haben auf den steilen Hängen Pfirsiche und Äpfel angebaut. Für jeden Baum wird ein Plateau geformt und ein Loch gebohrt, das mit fruchtbarer Schwarzerde gefüllt wird.
Die Gärten um die Lodge sind sehr blumenreich. Von Ferne wie Flieder wirken die Blüten der Baumfuchsien (Fuchisa paniculata arborescens). Man muss die fiedrige Blüte schon genau betrachten um die winzigen Einzelblüten als Fuchsien zu erkennen.
Zu den Lorbeergewächsen zählen die kleinen Advocatos (Ocotea tenera), deren Früchte von den sehr seltenen farbenfrohen Quetzals gefressen werden.
Fleißige Lieschen wachsen staudig und bilden gesunde weiß violette und orange Blütenteppiche. Canna wurden zu eindrucksvollen Gruppen gepflanzt. Die cremeweißen Püschel der im amerikanischen Cremebusch oder Oceanspray genannten Fiederspiere (Holodiscus discolor) spiegeln sich im klaren Wasser des angestauten Gebirgsees. Hier tummeln sich Regenbogenforellen, die wir als wunderbar schmackhaft gegrillte Filets abends auf unseren Tellern finden.