Gartenmoment Februar 2015

Das schwarze Gold: Kompost

von Christoph laade

Im Februar muss noch der Kompost umgesetzt werden, der schon zwei Jahre gereift ist. Auf die Beete ca. 3cm stark ausgebracht, wird die gesiebte Erde für einige Keimlinge sorgen, u.a für neue Verbenen und Ponygras. Wo diese nicht stören dürfen Sie wachsen. Andere Keimlinge werden entfernt. Beim jäten achte ich stets darauf, Wurzelbeikräuter wie Giersch, Disteln oder Gräser direkt in die braune Tonne zu werfen.

Recht stolz in den Garten blickt derzeit meine Familie aus 3 Eibenvögeln, die hoffentlich gefiederte Artgenossen wie Heckenbraunellen und Zaunkönige zum Nestbau anregen.
Die Schneeglöckchen zeigen sich bereits, mal sehen, ob ich die Sorten, die ich beim Schneeglöckchenfest der Boschhoeve erworben habe, noch auseinanderhalten kann.
Dieses Jahr besuchen wir Schneeglöckchenschlösser in East Anglia.
Der Garten ist bestellt. Ich bin gespannt wie die Natur auf meine Pflanzvorschläge reagiert.

Gewächshaus

2,5 * 3,5 m misst mein Gewächshaus, das sich mit freundlicher Zustimmung des Nachbarn an dessen Garage lehnt. Ganz wie die Anzuchthäuser in den ummauerten Gärten der englischen Manorhäuser nutze ich so die Wärmespeicherungsfähigkeit der Mauer.

Ein kleiner Heizlüfter hält das Haus frostfrei. Auf drei Etagen kann ich nun über das ganze Jahr gärtnern. Als „Schattierung“ hat sich ein Holunder angedient, der an einer Ecke des Hauses steht. Zum Winter wird der Holler beschnitten. Im Frühjahr treibt er mit aufsteigender Sonne auf und spendet so in einer Ecke im Gewächshaus Schatten.

Den Boden unter den Pflanztischen nimmt die Schokoladenminze ein. Sie landet regelmäßig in meinem Tee. Allerdings ist ihre Würzkraft Ende Januar recht schwach.
Auch einige Grassternchen harren auf wärmere frostfreie Zeiten. Sie sollten möglichst wenig gegossen werden, sonst verfaulen die Wurzelverdickungen dieser Zwiebelgewächse.
Die Pflanztische, die zweite Ebene, sind am einfachsten zu bearbeiten.
Hier finden sich die neu gesteckten Pflanzen und Aussaaten, eben alles worauf öfter ein Auge geworfen werden muss. Die Tische werden durch die Hängetische beschattet.
Auf den Hängetischen landen die Pflanzen nach etwa zwei Wochen, wenn sich die ersten Wurzeln gebildet haben.

Duftgeranien

Jüngst bin ich wieder auf gute alte Bekannte gestoßen, nämlich Geranien, genauer habe ich Duftgeranien für mich entdeckt. Mit dem Erwerb des Gewächshauses haben sich ganz neue Gartenwelten geöffnet. Nun wird auf drei Ebenen gesät, geteilt, gesteckt, gerückt, gegossen und vor allem… und nun kommen die Geranien ins Spiel: Pflanzen ausgeputzt. Was kann es Schöneres geben als beim Zupfen den Pflanzen ihre Düfte zu entlocken? Olga Shipston antwortet mir in moosigen Moschuswolken; Prince of Orange duftet frisch und leicht, meinetwegen eben nach Orange; dann duftet `Frensham´ eben kräftig nach Zitrone. Die Blätter von Pelargonium tomentosum bräuchten gar nicht zu duften, es ist schon schön die weichen haarigen Blätter durch die Finger gleiten zu lassen. Der Minzduft macht dann den Kurzurlaub in der Welt der kleinen Verzückungen perfekt.

Rotlaubige Sorten wie `Claudia´ und `Dresden Pink´ sollen auch duften. Egal, ob meine Nase auch etwas anderes als der würzige Pelargoniensound erklingt, die Pflanzen sind einfach kompakt und hübsch und wollen ständig blühen. Bei jungen Pflanzen entferne ich die Blüten regelmäßig, um den Wuchs der Pflanze zu fördern. Geranien lassen sich sehr leicht vermehren durch Kopfstecklinge, also den Triebspitzen mit mindestens 3- 5 Blättchen. Die kommen bei mir ohne Wurzelhormone in eine Mischung aus Sand und Kompost. Die meisten gehen an.

Die Gewächshausfeuchte ist für wenige dieser Storchschnabelgewächse, angenehm. Schnell tritt dann die Weiße Fliege auf, die ich mit einem Sud aus Nikotin bekämpfe. Pelargonium-Arten besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen, Gewässerränder genauso wie die trockene Namib- Wüste, felsige Berggipfel ebenso wie Küstendünen.

Die in Mitteleuropa als Beet- und Balkonpflanzen kultivierten Pelargonien sind Hybriden verschiedener Wildarten aus dem Kapland, Südafrikas, vor allem von Pelargonium zonale und Pelargonium inquinans (stehende Geranien Zonale-Hybriden) sowie Pelargonium peltatum (Hängegeranien Peltatum-Hybriden).

Es gilt also die Eigenheiten jeder Sorte zu entdecken.