Reisebericht Schicke Gärten in Österreich

13.07. – 18.07.2023

Schnittblumenbeete mit weiter Aussicht auf die fruchtbare Umgebung von Eferding, der drittältesten Stadt Österreichs,

Hier geht es weiter… bildeten den Auftakt zu unserer Laade-Gartenreise „Schicke Gärten in Österreich“, die uns vom bayrischen Passau, der Stadt der Gold-Pomeranzen, durch Ober- und Niederösterreich, bis vor Wien führte. Wir besuchten elf private Hausgärten, deren Ideenreichtum uns anregt eigene Gestaltungsideen zu entwickeln und zu verwirklichen, zwei Staudengärtnereien mit Schaugarten sowie die „Garten Tulln“.

Der Naturteich und der Schwimmteich sind kühlende Investitionen bei steigenden Temperaturen. Wasser fördert die Artenvielfalt im Garten bei Pflanzen und Tieren. Wir konnten unterschiedliche Ausführungen in den Gärten vergleichen und Wasserspiele und stilles Wasser genießen. Dabei entdeckten wir Frösche auf den Seerosenblättern und beobachteten eine schwimmende Ringelnatter im glasklaren Wasser des großen, tiefen Schwimmteichs, die sich von uns gestört fühlte. Die kräftig gefärbten Libellen zogen die Blicke auf sich.

Die Juli-Temperaturen während unserer Reise lagen im oberen 20-Grad Bereich und erreichten im Osten, nahe Wien, über dreißig Grad Celsius, so dass Schattenplätze begehrt waren. In Sitzplatznähe können Schattenbereiche unter Bäumen und Sträuchern großblättrig und abwechslungsreich bepflanzt werden, wie wir im Garten der Familie Lugerbauer sehen konnten. Die Tochter Katrin ist die Autorin zahlreicher empfehlenswerter Staudenbücher, darunter „Schattenstauden – die dunkle Seite Ihres Gartens“.

„Natur im Garten“ ist eine 1999 gestartete Initiative des Bundeslandes Niederösterreich, um Privatgärten nachhaltig ökologisch zu entwickeln. Viele Gartenbesitzer, inzwischen fast 20.000, sind stolz auf die Plakette „Natur im Garten“, die sie erhalten, wenn sie auf Torf, chemisch-synthetische Pestizide und Dünger verzichten und stattdessen natürliche Stoffkreisläufe fördern. Die „Garten Tulln“ unterstützt dieses Motto mit inzwischen 70 ökologisch gepflegte Schau- und Mustergärten sowie der Gartensendung „Natur im Garten“ mit Moderator und Bio-Gärtner Karl Ploberger. Niederösterreich wurde so zum ökologischen Vorbild für Europa. Einige der besuchten Gärten besaßen die Auszeichnung bereits.

Mehrere Sitzplätze im Garten ermöglichen zu wandern und den besten Platz zum Ausruhen zu wählen, um so den Tages- und Jahreslauf der Pflanzen und Tiere zu verfolgen. Bei einem kühlenden Getränk, bei Kaffee und Kuchen sowie zweimal beim Lunch im Garten konnten wir diese Rast- und Ruheplätze genießen und uns mit den Gartenbesitzern und Mitreisenden über Gartenthemen austauschen.

Gartenbesitzer zeigten Selbstgetöpfertes oder erworbene Kleinkunst im Garten, die ihn belebt und interessanter macht. Unter den Teilnehmern waren ebenfalls Töpfer/innen, so dass auch hier Erfahrungen ausgetauscht und Anregungen aufgenommen werden konnten.

Den kulturellen Höhepunkt der Reise stellte der Besuch des hoch über der Donau aufragenden Benediktinerklosters Melk dar. Die Gartenführung fand, vom Barockgarten vor dem Gartenpavillon abgesehen, im Boskett, im höhergelegenen bewaldeten Teil statt, der schöne Ausblicke in die Umgebung bot. Da und dort entdeckten wir Parkarchitekturen sowie ein großes teichähnliches Schwimmbecken mit einer staudenbepflanzten Insel. Schließlich erreichten wir, nahe unseres Ausgangspunktes, das „Paradiesgärtlein“, das Pflanzen zeigt, die im botanischen Hortulus-Werk, Walahfrid Strabo (807-849), Botaniker und Benediktiner-Abt des Klosters auf der Insel Reichenau im Bodensee, erwähnt werden.

Ein Teilnehmer fasste die Reise für sich zusammen: „Es war heiß, aber die Themen waren gut!“

Barbara Filipp / 24.07.2023